Beschreibung
„Adolar, Fjørt, Campino, City Light Thief, und irgendwie auch Anke Engelke – die Liste von Nico Vetters Kollaborationen kann sich sehen lassen. „Musikproduzent, Soundtüftler und Multiinstrumentalist“ ist der Kölner laut Pressetext, und das liest sich sonst angeberisch bis heuchlerisch. Vetter allerdings spielt all diese Stärken auch bei seiner Band This April Scenery aus.
Anspruchsvolles Progrock-Gefrickel, entrückte Harmonien, eine wuchtige Produktion, und ganz viel Atmosphäre bestimmen „Liminality“. Vetter saß an Riffs und Reglern und steht vorne am Mikro, seine Kollegen liefern ein kraftvolles Schlagzeug, einen groovenden Bass und flirrende Melodien. Kraftvoll und einnehmend setzt das Quartett die Segel in eine ungewisse Zukunft.
Während liminaler Phasen befinden sich Gesellschaften im Umbruch. Soziale Hierarchien werden auf den Kopf und Traditionen ins Abseits gestellt. This April Scenery wollen also alles umschmeißen, und ihr zweites Album fühlt sich ein bisschen wie die sich auftürmenden Wellen an. „Liminality“ hisst die Segel Richtung Sturm und vereint zehn starke Songs unter der Flagge von experimentellem Post-Hardcore mit Postrock-Ausschweifungen. Vetter singt harmonisch in sich ruhend bis aggressiv aus der Haut fahrend. Der Opener „Mallory Bloom“ oder „Shifty Eyes“ wagen euphorisch die Flucht nach vorne, während „Myriad Of Future Plans“ oder das bombastische „Windy Chill“ bedächtig bis mächtig vor sich hin schwelgen. Es wäre zu schade, wenn sich der umtriebige Kölner wieder einige Jahre Zeit lassen müsste für eine neue Platte – zumindest die ein oder andere Auftragsarbeit für Anke Engelke könnte ja mal hinten anstehen.“
Stageload, 8/10 Punkte
Tracklist:
01. Mallory Bloom
02. Shifty Eyes
03. Levitation Pt. 1
04. Levitation Pt. 2
05. Modern Hustle
06. Myriad Of Future Plans
07. Caught In Mediocrity
08. Euclid Avenue
09. Melting Thoughts
10. Windy Chill
Pressing info:
150 x black/white marbled
350 x black
+ CD without packaging